Hallo Leute!
Im Moment sitzen wir in Phonsavan gerade Erks Erkaeltung aus, deshalb gibt es gleich noch einen Bericht. Als wir auf der laotischen Seite des Mekong ankamen, bekamen wir erstmal sehr grosse und huebsche Visumsaufkleber in unsere Paesse eingeklebt, die das Dokument deutlich aufwerten. Dann geschah es: zum ersten Mal Millionaer! An einem Geldautomaten hoben wir 1.000.000 Kip ab. Leider sind das nur 100 Euro, aber es fuehlt sich trotzdem gut an. 🙂 In der Grenzstadt Houayxai gibt es eigentlich nicht viel zu erleben und so gingen wir nach der langen Fahrt eigentlich nur noch essen und ins Bett.
Am naechsten Tag fuhren wir mit einem Bus ca. 4 Stunden nach Luang Namtha im Norden, weil wir gelesen hatten, dass man dort coole Trekking-Touren machen kann. Wir wohnten in einem sehr schicken, holzvertaefelten Zimmer im Zuela Guesthouse mit eigenem Bad und Warmwasser fuer 60.000 Kip (6 Euro) pro Nacht. Dort organisierten wir eine kombinierte Fahrrad- und Kayak-Tour fuer den naechsten Tag. Wir waren die einzigen Gaeste, weshalb es etwas teurer war, aber es sollte sich noch als grosser Vorteil herausstellen.
Zunaechst fuhren wir ueber einige Huckelpisten durch kleinere Doerfer laotischer Minderheiten-Voelker, naemlich der Akha, Lanten und Black Tai. Die Bewohner dort spinnen in Handarbeit Baumwollfaeden, weben, faerben und naehen dann sehr schicke, traditionelle Kleidungsstuecke. Unser Guide Hak war selber ein Black Tai und erklaerte uns alles genau. Zum Mittagessen fuhren bzw. schoben wir einen steilen Berg hinauf, auf dem ein im zweiten Indochinakrieg zerstoerter That (also dieses pyramidenfoermige Ding, das in Tempeln immer steht) neben einem neu errichteten zu sehen ist. Es gab ein traditionelles laotisches Mittagessen mit Klebreis, verschiedenem Gemuese, Schweine- und Entenfleisch (mit ganz vielen Knochen), serviert auf einem frisch geschlagenen Bananenblatt. Wir verstanden uns mit Hak sehr gut und er lud uns fuer den kommenden Tag zu sich nach Hause ein, was wir dankend annahmen.
Mit dem Fahrrad besichtigten wir noch eine Schnapsbrennerei, die aus zwei grossen Faessern bestand. Der dort gebrannte lào-láo hatte 60 Umdrehungen, zu viel fuer Christin, weshalb Erk leider zwei davon trinken musste. Als Erk wieder zu seinem Fahrrad gehen wollte, rief Hak ploetzlich „Poison, poison“ und zeigte in die Richtung von Erks Fuessen. Dort befand sich naemlich eine Koenigskobra, allerdings nur eine sehr kleine (ca. 20 cm). Aus der Reaktion von Hak und der Schnapsbrennerin konnten wir aber zweifelsfrei schliessen, dass auch diese schon sehr gefaehrlich ist. Etwas geschockt stiegen wir wieder auf unsere Fahrraeder und fuhren zu einem Bootsanleger, wo gerade Aufblas-Kayaks fuer uns vorbereitet wurden.
Waehrend der Kayak-Tour wurden wir von einer franzoesischen Familie aus unserem Guesthouse begleitet. Der Nam Tha floss an dieser Stelle zwar recht schnell, aber das Wasser war trotzdem ruhig und es gab nur vereinzelte kleine Stromschnellen, die wir alten Kayak-Experten spielend meisterten. Von einem Lanten-Dorf, in dem wir an Land gingen, wurden wir dann wieder mit einem Songthaew (so eine Art Bus, aber offen) abgeholt.
Um Hak in seinem Dorf besuchen zu koennen, mieteten wir uns fuer 8 Euro einen coolen Honda-Chopper. Es war etwas schwierig, in dem Dorf sein Haus zu finden, weil keiner englisch sprach und die meisten Wege so matschig waren, dass sie mit dem Motorrad nicht zu befahren waren. Schliesslich verstand aber jemand, zu wem wir wollten und zeigte uns den Weg. Hak wohnt zusammen mit seinen Eltern, seiner Frau und einer super-suessen zweimonatigen Tochter in einem recht grossen Haus im Dorf. Als wir ankamen, war er leider noch nicht da, und so „unterhielten“ wir uns mit den restlichen Familienmitgliedern, sie auf laotisch, was wir nicht verstanden und wir auf englisch, was sie nicht verstanden.
Kurze Zeit spaeter kam Hak dann aber und konnte dolmetschen. Zusammen assen wir ein leckeres Mittagessen, unter anderem mit frisch gepflueckter Pomelo und einer Paste, die aus frittierten und gestampften Kaefern gewonnen wird. Natuerlich gab es auch wieder lào-láo und Hak bestand darauf, dass wir jeder zwei Glaeser tranken, schliesslich haetten wir ja auch zwei Arme und Beine. Wahrend wir assen, gab es ein echt krasses Gewitter mit dem lautesten Donner, den wir beide jemals gehoert haben.
Stop worrying about the potholes in the road and celebrate the journey. — Fitzhugh Mullan
Nachmittags fuhren wir mit dem Motorrad auf schlammigen und teils unter Wasser stehenden Wegen durch einige Doerfer, wobei wir uns mehrmals fast hinlegten. Die Haengebruecke, ueber die wir eigentlich fahren wollten, war leider von im Fluss schwimmendem Treibgut weggerissen worden, sodass wir den gleichen Weg wieder zurueckfahren mussten. Leider regnete es dann nicht mehr, sodass wir das Motorrad etwas schlammig wieder abgeben mussten, was aber kein Problem war.
Schliesslich fuhren wir mit einem Minivan weiter ueber Pakmong nach Nong Kiao am Fluss Nam Ou. Die Fahrt nach Pakmong war sehr aufregend, denn der Fahrer heizte des Oefteren sehr nah und schnell am Abgrund vorbei, und das auf der mit Schlagloechern uebersaeten und matschigen „Hauptstrasse“ 1. Mehrere Kuehe, Huehner, Hunde und Kinder wurden mit nur wenigen Zentimetern Abstand passiert. Hier mal ein Video vom Zustand der Strasse, allerdings bei geringem Tempo:
In Nong Kiao schafften wir dann unseren bisherigen Rekord: ein Doppelzimmer in einem Holzbungalow mit eigenem Bad fuer nur 5 Euro. Allerdings wohnten wir zusammen mit vielen Insekten, einige davon waren auch uns neu. Dafuer hatten wir eine kleine Veranda mit Haengematte und Blick auf den Nam Ou, umgeben von steilen Karstbergen. Ja, das war’s erstmal wieder von uns. Wir hoffen, Euch geht es allen gut!
Hey, ihr Entspannten!
Endlich bin ich wieder dazu gekommen ALLES von Euch zu lesen und anzuschauen: Wirklich tolle Fotos, tolle Berichte und tolle Erlebnisse! Freut mich sehr fuer Euch, dass Ihr soviel Schoenes erlebt – weiter so! 😉
Karsten und ich waren jetzt in Sri Lanka – und das Land kann ich leider gar nicht weiter empfehlen. Naja, Ihr macht schon alles richtig. Entspannt noch eine Weile, lasst es Euch weiterhin gutgehen und geniesst die Zeit in der Ferne.
Hoffe, das Heimweh haelt sich in Grenzen und deine Eltern, liebe Christin, wollten dich nicht gleich mitnehmen!
Hier in Bremen ist es nun fast ebenso warm wie in Asien – oder es kommt mir nur in meiner Wohnung so vor *grins* Werder hat leider gegen Muenster verloren und ansonsten gibts hier wohl nicht so viel Neues zu vermelden …
Schicke Euch beiden sonnige Gruesse, bis dann! Yvonne
Hey 🙂 so schön von dir zu hören! Was war denn nicht gut auf Sri Lanka? Haben jedenfalls auch schon viele schlimme Sachen über Indien gehört. Mal schauen, wie wir es dort so finden… Hoffe, dass bei dir alles gut läuft!? Ganz liebe Grüße!!! Christin
Nein, nein! Ich will Euch nicht Indien vermiesen – ein Freund von mir ist sehrsehrsehr begeistert von dem Land und fliegt nun das dritte Mal dorthin!!!!
Aber mich persoenlich hat die Art der Menschen verschreckt bzw. auch geaergert – dieses Aufdringliche und dass man dort nur als wandelndes Dollarzeichen gesehen wird *grins*
Naja, Karsten und ich fielen dort auf wie bunte Hunde (bei mir fast im wahrsten Sinne des Wortes ;-)) – Ihr werdet Euch bestimmt besser anpassen und die Zeit dort geniessen, bin ich mir sicher.
Weiterhin eine schoene Zeit. Hoffe, die Erkaeltung von Erk ist inzwischen auskuriert und ihr koennt nun wieder munter weitermachen.
Viele liebe Gruesse zurueck!! Bis dann, Yvonne
Dass wir als wandelnde Dollarscheine gesehen werden, hat uns in Thailand auch schon etwas genervt. Kann ich also absolut verstehen 😉 Freue mich schon darauf zu sehen, wie bunt du inzwischen geworden bist! 🙂
Oh, in Thailand gings ja noch mit dem Verhandeln und dem Geld-aus-der-Tasche-ziehen 🙂 In Indien seid ihr dann natuerlich gewappnet und euch macht dann keiner mehr was vor!!
Ja, ich freu mich auch schon auf ein Wiedersehen *grins* aber ich muss mich wohl noch in Geduld ueben, was?!? Ihr habt ja nicht vor in allernaechster Zeit herzukommen, oder? 😉
Mit Christina hab ich schonmal fuer den naechsten Urlaub Vorvorueberlegungen angestellt – aber ihr werdet uns ja auch noch beraten koennen, was schoene Urlaubsziele angeht. *grins*
Wuensche euch schon jetzt ein schoenes WE – eine knappe Woche noch, dann geht die Schule hier wieder los (aber erstmal ohne Schueler, die kommen erst Anfang September, juhu) … Christin, geniesse die schul- und schuelerfreie Zeit!!! Bis dann, Yvonne
Ja stimmt, bald sind wir wieder zuhause… Es sind jetzt noch 2 Monate und ein paar Tage. Wir freuen uns aber auch schon 😉 In der Ferne merkt ma, wie schoen es in der Heimat ist! Aber jetzt stehen uns erstmal noch ein paar Abenteuer bevor, die wir ebenfalls geniessen!
Bei eurer Urlaubsplanung helfe ich euch gerne 😉
Liebe Gruss!!!