Von Turangi nach Wellington, New Zealand (mit Bildergalerie)

Nach unserer anstrengenden Wandertour liessen wir uns vom Shuttlebus direkt vor Burger King in Turangi absetzen. Dort veranstalteten wir eine regelrechte Burgerschlacht, obwohl es erst 10 Uhr morgens war. 😉 Gesaettigt kauften wir ordentlich ein, um uns mittags auch nochmal ein Festessen zuzubereiten. Alles, was wir auf der Wanderung an Kilos verloren hatten, war somit schnell wieder drauf.

Nach einem Tag Pause auf einem Campingplatz in Turangi hitchhiketen (trampen heisst hier naemlich wandern) wir am naechsten Tag nach Taupo. Dies war mit drei Leuten und drei riesiegen Rucksaecken nicht so einfach. Nach 15 Minuten hielt ein ziemlich gebraucht aussehender Sportwagen mit einem jungen Paerchen drinnen an. Wir waren etwas skeptisch, ob wir wirklich alle in das Auto passen wuerden, vor allem als der junge Mann noch einen riesigen Koffer vom Ruecksitz entfernte und als er den Kofferraum oeffnete eine Bassrolle zum Vorschein kam. Mit viel Quetschen und den Rucksaecken auf dem Schoss passte aber irgendwie alles. Martin und Christin bekamen zwar kaum Luft und wurden waehrend der Fahrt immer ruhiger, aber es war eine kostenlose Fahrt und auf jeden Fall eine neue Erfahrung. Das Pearchen war etwas verrueckt und wir wussten nicht so recht, ob die gerade 18-jaehrige Beifahrerin ein Bier nach dem anderen trank oder nur Energydrinks, aber sie waren sehr nett. Wir wurden sogar bis vor die Tuer unserer Jugendherberge in Taupo gefahren.

In Taupo erkundeten wir etwas die Stadt, die uns allerdings nicht so umhaute. Wie fast jede Stadt in Neuseeland reihen sich die Touristenbueros aneinander, wo die Backpacker fuer sehr viel Geld ihre Adrenalinsucht befriedigen koennen. Wir leisteten uns aber drei leckere Pizzas von Pizza Hut fuer nur 15 NZD. Am Abend entschieden wir, noch einen Tag in Taupo zu bleiben, da unser Bus am naechsten Tag nicht fuhr. Naiv ging Erk an die Rezeption unseres Hostels und wollte eine Nacht verlaengern. Daraus wurde aber nichts, da er erfuhr, dass den naechsten Tag ein Konzert stattfand und alles ausgebucht war. Dies galt leider fuer alle Hostels in der Stadt. Christin und er machten sich auf den Weg und klapperten zu Fuss alle Hostels ab und bekamen vier Mal die gleiche Antwort. In der fuenften Herberge, dem Urban Retreat, klappte es dann Gott sei Dank.

Den Tag in Taupo verbrachten wir damit, von einem gemuetlichen Picknickplatz am Flussufer aus, anderen Leuten beim Bungeespringen und Schlucht-Herum-Schwingen zuzugucken. Einige schafften es sogar, mit dem Kopf in den darunter liegenden Fluss einzutauchen. Auch scheint es hier ein Nationalsport zu sein, sich auf einer Luftmatratze liegend und Bier trinkend den Fluss entlang treiben zu lassen, was sehr cool ist. Abends tranken wir gemuetlich bei uns im Hostel ein Bierchen und guckten die Seven’s Rugby-Meisterschaft, die gerade einige Kilometer weiter in Wellington ausgetragen wurde. Rugby ist gar nicht so schlecht, wie wir immer gedacht haben. Man sollte es halt nur nicht selber machen…

Die naechsten Tage trennten wir uns von Martin. Er hatte sich dazu entschlossen, in Waitomo fuer Unmengen von Geld eine 7-stuendige Hoehlen-Abseil-, Herumkriech- und Herumschwimm-Tour zu machen. Wir fuhren weiter nach National Park (das heisst wirklich so) und sollten eigentlich eine mehrtaegige Kanutour fuer Martin und uns auf dem Whanganui organisieren. Leider stellte sich dies aber ebenfalls als zu teuer heraus, sodass wir uns etwas enttaeuscht auf den Weg nach Wellington machten.

Zwischendurch stoppten wir aber noch zwei Tage in einem Oertchen im Speckguertel Wellingtons, Paraparaumu (ja, das heisst auch wirklich so). Hier war es auch endlich mal wieder etwas waermer als in den Bergen und wir freuten uns sehr ueber den huebschen Strand und die warme Sonne. Zum Baden war es aber trotzdem zu kalt. Jedenfalls traute sich Christin nicht und Erk war immer noch zu krank. Unser Hostel dort, das Barnacle’s Seaside Inn, war total urig. Es wurde schon um 1900 gebaut, was fuer neuseelaendische Verhaeltnisse sehr, sehr alt ist. Es war super gepflegt, ausgestattet und die maorische Managerin war unglaublich nett. Der letzte Abend in Paraparaumu bescherte uns einen unglaublich schoenen Sonnenuntergang, bei dem auch wieder super Fotos entstanden. Die letzten Tage waren also eher von Entspannung als Action gepraegt. Angesichts von Erks gesundheitlichem Zustand war das aber auch gar nicht so schlecht. Inzwischen hat er schon seit zwei Wochen Schnupfen und Husten.

Dann ging es auf nach Wellington, die Hauptstadt Neuseelands. Auch diese Stadt ist gar nicht mal so gross, kein Wunder bei nur 4 Millionen Kiwis insgesamt. In zwei Stunden hatten wir fast die ganze Innenstadt erkundet. Das Museum Te Papa erkundeten wir dann etwas ausgiebiger. Neben einem ausgestellten Riesen-Kraken (buahhh) gab es viel ueber die Geschichte Neuseelands und Ozeaniens zu erfahren. Beim Verlassen eines nachgebauten, maroischen Versammlungshauses schaute Erk etwas unbedacht auf den Boden, wurde dann aber von einem lauten Knall und einer entgegen seiner Laufrichtung gerichteten Kraft, die an seiner Stirn angriff, in die Realitaet zurueckgeholt. Er war volle Kante gegen den Tuerrahmen gelaufen. Ausser einer kleinen Beule ist aber nichts geblieben.

Den zweiten Tag verbrachten wir im Botanischen Garten, den wir mit einem Cable Car erreichten. Im Cable Car Museum erfuhren wir auch viel darueber, wie die Cars in Bewegung gesetzt werden und vor allem wie man sie wieder anhaelt. Nachmittags trafen wir dann noch Martins eigentlichen Reisekumpanen Dennis wieder, der schon eine Woche in Wellington war und zu einer Partymaschine mutiert war. Abends gingen wir noch in einem Pub ein Bierchen (9 NZD pro Pint!) trinken und erfreuten uns an der Live-Musik.

Tags darauf wurden wir schon um 7 Uhr zu der Faehre gefahren, die uns auf die Suedinsel bringen sollte. Dort wolten wir mal wieder ein wenig mehr Action in unsere Reise bringen. Was daraus wurde, erfahrt ihr demnaechst. Das kann aber ein paar Tage dauern, da wir uns mal wieder in die Wildnis begeben… 😀

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2 Responses to Von Turangi nach Wellington, New Zealand (mit Bildergalerie)

  1. Roland says:

    Ich habe gerade beschlossen, euren Blog bis zum Ende meiner Prüfungsphase nicht mehr zu lesen. Er demotiviert mich 🙂

  2. Christoph says:

    „Rugby ist gar nicht so schlecht, wie wir immer gedacht haben.“ <– Dann werden wir das wohl mal zur Männerolympiade austragen müssen 😉

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