Tongariro Northern Circuit, eine dreitaegige Wandertour durch die Berge (mit Bildergalerie)

In Turangi angekommen machten Martin und wir uns sofort an die Vorbereitungen fuer unsere grosse Wandertour. Die Tongariro Alpine Crossing ist eine sehr populaere, eintaegige Wandertour durch den Tongariro Nationalpark. Wir hatten uns jedoch etwas mehr vorgenommen und wollten den kompletten Northern Circuit wandern, der auch den groessten Teil der Alpine Crossing beinhaltet. Die Strecke ist insgesamt ca. 45 Kilometer lang und fuehrt einen zwischen zwei der drei grossen Vulkanberge hindurch. Auf Grund der langen Strecke mussten wir zwischendurch in Wanderhuetten uebernachten, die wir vorher reservieren mussten. Auch machten wir uns daran, Proviant einzukaufen und unsere Rucksaecke zu packen. Alles Ueberfluessige durften wir Gott sei Dank kostenlos in unserer Unterkunft in Turangi lassen.

Mit einem Shuttlebus ging es am naechsten Morgen in das Whakapapa Village (sprich engl.: fuck-a-papa), von wo aus wir starteten. Am ersten Tag wanderten wir 17 Kilometer durch ueberwiegend flaches Gelaende. Eine Ausnahme bildete ein Umweg zu dem Unteren und Oberen Tama-See, wo es sehr steil nach oben ging. Dafuer wurden wir mit einem grandiosen Ausblick auf die Seen und die Berge im Hintergrund belohnt. Abends erreichten wir ziemlich geschlaucht die Waihohonu Hut. Die Nacht dort war grausam, da Christin und ich dort in der oberen Etage eines sehr schmalen Hochbetts schlafen mussten. Christin bekam zwischendurch klaustrophobische Anfaelle und ich hatte Angst, hinunterzufallen. Ausserdem war es sehr kalt, da die Gasheizung nachts abgeschaltet werden muss und wir nur duenne Leinenschlafsaecke hatten. Und dann waren da noch die Schnarcher in der 28-Personen-Huette… Allgemein sind die Wanderhuetten aber super ausgestattet. 🙂 Diese hatte sogar eine elektrische Lampe, Gaskochfelder, einen Kamin, fliessend Regenwasser und ein Plumpsklo.

Etwas geraedert ging es an den zweiten Teil der Strecke, der aber schon vorweg als Chilltag geplant wurde, denn es waren nur 8 Kilometer zu laufen. Dies hatten wir uns jedoch einfacher vorgestellt, denn es ging staendig steil bergauf oder bergab, was die ganze Sache ueberaus anstrengend machte. Inzwischen hatte sich Erks Zustand von „angeschlagen“ auf „todkrank“ verschlechtert und Martin musste sich mit Knieproblemen herumschlagen. Die einzige, die noch richtig fit war, war Christin. Die Landschaft war jedoch wie am vorherigen Tag atemberaubend schoen. Wir liefen durch Waelder, wuestenaehnliche Ebenen und mussten manchmal sogar etwas klettern. Abends empfing uns dann die Oturere Hut, die weitaus kleiner und weniger besucht war. Zum zweiten Mal in Folge gab es Nudeln mit Fertig-Tomatensauce, Brot und Aepfel. In dieser Nacht hatten wir zwar ausreichend Platz, doch es war trotzdem kalt.

Voller Respekt starteten wir in den dritten Tag. 11 Kilometer ging der Weg entlang des Mount Ngauruhoe (Schicksalsberg aus den Herr der Ringe-Filmen), inklusive der beruehmten Alpine Crossing. Die Wanderung startete morgens im Nebel durch bizarr geformte Lavafelsen hindurch, bevor es hinauf zu den durch Schwefel gruen gefaerbten Emerald Lakes ging. Leider war der Nebel so dicht, dass wir die Seen nur schemenhaft erkennen konnten. Der Aufstieg zum Red Crater war fuer uns alle eine grosse Herausforderung, denn es ging ziemlich lange auf Lavageroell ca. 45 Grad steil nach oben. Dabei rutschten uns viele Wanderer, die die Alpine Crossing liefen, entgegen. Wir mussten aufpassen, dass wir kein loses Geroell abbekamen.

Hinter dem Gipfel wurde es urploetzlich sehr, sehr windig. Mit den grossen Rucksaecken musste man aufpassen, nicht weggeweht zu werden. Durch den Wind wurde es auch sehr kalt. Nach ca. einer Stunde waren wir aber so weit abgestiegen, dass der Wind deutlich weniger wurde. Dafuer fing es dann an, zu nieseln. Christin schluepfte deshalb in Erks aeusserst attraktiven Regenponcho (sie hat naemlich ihre Regenjacke auf Fiji liegenlassen). Kurze Zeit spaeter hatten wir auch unser Ziel, die Mangatepopo Hut, erreicht und assen leckere Nudeln mit Fertig-Tomatensauce, Brot und Aepfel. Obwohl die Rucksaecke inzwischen schon sehr viel leichter geworden waren, hatten wir uns dazu entschlossen, den vierten Tag der Tour (9 km) auszulassen, da man uns sagte, dass dieser im Gegensatz zu den anderen Abschnitten der eintoenigste sei.

Die drei Tage waren eine ganz besondere und schoene Erfahrung fuer uns. Sie waren zwar anstrengend und wir stanken danach ziemlich doll, aber wir werden die einzigartigen Eindruecke nie vergessen. Alle waren auch sehr stolz auf Christin, wie gut sie sich mit dem schweren Rucksack geschlagen hatte. Und die Fotos sind der Hammer!!!

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7 Responses to Tongariro Northern Circuit, eine dreitaegige Wandertour durch die Berge (mit Bildergalerie)

  1. Corinna says:

    Du bist so süß meine kleine Maus:) Will mit dir sofort zusammen unter Erks attraktiven Regenponcho!!! Kussi

    • Christin says:

      Oh ja, das waere bestimmt sehr gemuetlich, dann waere mir sicherlich auch waermer gewesen. Kuss zurueck! Deine Maus

  2. Christoph says:

    @Erk:
    Jetzt ist der richtige Moment sich nen Vollbart stehen zu lassen, dann fällt das rote Gesicht nach einer anstrengenden Wanderung nicht so auf.

    Haben eure Karte bekommen, danke!!!

    Und es es uns auch sehr gut 🙂

    Grüße,
    Christoph

  3. Pat says:

    Ich will da auch hin!!! Sofort !!!!!!!

    @Erk:
    hast eiegentlich am Lake Taupo dein Glueck beim Angeln versucht?
    Muss man gemacht haben, wenn man schon mal da ist…

    Kleiner Tip: Du kannst dir ne Angel-Karte kaufen fuer alle Seen/Gewaesser (ausser Taupo – da musst ne extra Genehmigung haben) auf Nord und Suedinsel.
    Kostet einmalig 25 NZD glaube ich. Gibts in jeden fish’n game-Laden.
    Ist sehr zu empfehlen u.a. fuer die Gegend Lake Tekapo, Lake Pukaki und die Gegend um Twizel….

    Viele Gruesse
    Pat

    • Erk says:

      Hi Patrick!
      Hm, ne, Angeln ist ja nicht so mein Ding eigentlich. Habe immer Angst davor, dass ich was fange und dann nicht weiss, was ich machen muss. Ausserdem habe ich gar keine Angel, oder meinst Du Schnur und Hand? 🙂

  4. Pat says:

    da fliegt er fuer ein jahr um die welt, ist low-budget-style maessig unterwegs, haengt bestimmt mit zwielichtigen locals ab und hat angst nen fisch zu fangen???… das verstehe wer will – ich nicht !!! 😉

    erk, zumindest sparst dir die 50 pfennig fuer die green-team-kasse 😉

    viel spass noch
    pat

  5. Pingback: Von Brisbane nach Rockhampton (mit Bildergalerie) | Erk and Christin's World Trip

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