Pakxe und Si Phan Don, Laos (mit Bildergalerie)

Sabaideeeeeee!

Nach den ganzen Fehlschlaegen, ueber die wir im letzten Artikel geschrieben haben, goennten wir uns in Pakxe erstmal eine richtig schoene Pizza und Spaghetti Frutti di Mare. Erks Pizza war sogar richtig gut. Auch unser huebsches Guesthouse, das Sabaidy 2, trug zur Verbesserung der Stimmung bei.

Da es in der Umgebung auch einiges zu sehen geben sollte, entschlossen wir uns, die in Thakhek ausgefallene Motorradtour einfach in Pakxe nachzuholen. Wir liessen unser Gepaeck groesstenteils im Sabaidy 2 und machten uns mit einem kleinen Rucksack und einer gemieteten Honda auf zum Bolaven-Plateau. Eine echte Honda ist im Vergleich zu der China-Kopie echt ein Traum. Ach uebrigens, die chinesische Hong-irgendwas in Thakhek hatte sogar gefakete Honda-Aufkleber serienmaessig.

Die Strassen waren ziemlich staubig und dank der fehlenden Visiere hatten wir davon auch schnell ziemlich viel im Auge. Als wir erstmal aus Pakxe raus waren, war aber kaum noch Verkehr und es war eine sehr entspannte Fahrt. Zuerst machten wir am Wasserfall Tham Champee Halt, zu dessen Pool man ueber eine schmale Treppe hinuntergehen konnte. Eigentlich sollte man sich auch auf einem Floss in den Fall hineinziehen koennen, wir konnten aber leider keines entdecken.

Weiter ging es nach Pakxong. Diese kleine Stadt liegt auf dem Bolaven-Plateau, das Kaffee-Experten sicher ein Begriff ist. Die Ebene liegt auf ueber 1000 Metern Hoehe. Den Anstieg bemerkten wir bei der Fahrt kaum, es ging immer geradeaus. Irgendwann fiel uns aber auf, dass es angenehm kuehl geworden war. Im Holzschuppen-Laden eines hollaendischen Expats, Mr. Koffie, kosteten wir dann auch etwas frischgemahlenen Bolaven-Kaffee. Er war sehr lecker aber selbst Christin fand ihn sehr stark, der Kaffee sonst meidende Erk konnte ihn kaum trinken.

Weiter ging es zu einem Wasserfall mit dazugehoerigem Gaestehaeuser-Park: Tad Lo. Dort mieteten wir uns in einer Huette des sehr coolen Tim’s Guesthouse ein und erkundeten gleich noch ein wenig die Umgebung mit den Wasserfaellen. Im Wald waren jedoch jede Menge Muecken und einige davon waren besonders nervig, weil sie es auf Erks Augen abgesehen hatten. So etwas hatten wir noch nie erlebt!

Die beste Entscheidung war dann aber, am spaeten Nachmittag noch zum wenige Kilometer entfernten Wasserfall Tad Soung zu fahren. Dort war naemlich kein anderer Besucher und es erwartete uns eine kleine Horde Dorfkinder, die uns durch das Dorf zu einem fast ausgetrockneten Flussbett fuehrten. Einige hundert Meter weiter sahen wir die steile, ca. 50 Meter hohe Felswand, ueber die aber nur ein paar muede Troepfchen hinunterplaetscherten. Im Flussbett lagen wirklich riesige, runde Felsen und die Kinder sprangen wie Wahnsinnige von einem zum anderen und deuteten uns, dass wir ihnen folgen sollten. Von einer durchschnittlichen, deutschen Schulklasse haetten sich auf dem Weg zur Felswand sicher 80 % der Kinder schwer verletzt, aber die Kleinen waren wirklich mega geschickt und wir hatten Schwierigkeiten, Ihnen zu folgen.

Christin blieb auf halbem Weg mit zwei Maedchen stehen und machte lustige Fotos und Videos. Erk ging mit zwei Jungs weiter und wurde am Fuss der Felswand mit einem Pool und einer natuerlichen Wasserrutsche belohnt. Das bisschen Wasser, das von oben kam, verwandelte Teile der runden Felsen naemlich in eine zehn Meter lange, flache Rutschbahn. Es machte riesigen Spass mit den beiden dort immer wieder runterzurutschen, dabei immer die eindrucksvolle Felswand im Ruecken, bei der man sogar einzelne Tropfen auf ihrem Weg nach unten beobachten konnte.

Dann wurde es auch schon wieder langsam dunkel und wir marschierten mit den Kindern zurueck ins Dorf zu unserem Motorrad, um zurueck zum Gaestehaus zu fahren. Dort schlossen wir den Tag als einzige Gaeste mit ein paar Fruchtshakes und bei cooler Jazzmusik ab.

Am naechsten Tag machten wir uns auf einem anderen Weg wieder auf nach Pakxe, wo wir den Nachmittag damit verbrachten, unsere Weiterreise zu planen.

Mit einem Minivan ging es am naechsten Tag weiter zu den Si Phan Don (Viertausend Inseln), genauer gesagt wollten wir nach Don Khon. Die Viertausend Inseln liegen im Mekong an der laotisch-kambodschanischen Grenze und stellen mit ihren Wasserfaellen die einzige Huerde fuer die durchgehende Nutzung des Flusses durch Frachtschiffe dar. Ein kleines Boot brachte uns auf die mit Don Khon durch eine Bruecke verbundene Insel Don Det, wo wir leider erst als das Boot sich schon wieder aus dem Staub gemacht hatte bemerkten, dass keiner da war, um uns nach Don Khon zu fahren. Jedenfalls keiner, der kein Geld dafuer haben wollte.

Etwas angefasst suchten wir uns ein Hostel vor Ort und beschlossen, die beiden Inseln zu Fuss zu erkunden, um der oertlichen Tuk tuk-Mafia ein Schnippchen zu schlagen. Wir entschieden uns fuer das Vixay Guesthouse, das nun der bisherige Rekordhalter in Sachen Preis ist: 3 Euro fuer eine Huette mit Ventilator, Doppelbett und eigenem Bad (aber ohne Warmwasser).

Auf den Inseln wird fast ueberall Reis angebaut. Es gibt auch eine alte Eisenbahnstrecke, die von den Franzosen zum Personen- und Frachttransport genutzt wurde, um die unschiffbaren Wasserfaelle zu umgehen. Sie ist aber nicht mehr in Betrieb. Der Somphamit-Wasserfall war dann auch sehr beeindruckend, weil er terrassenartig und sehr breit war und der Mekong in der Regenzeit auch einiges an Wasser zu bieten hat. Der Rueckweg zu Fuss ueber Don Det war in der bruetenden Hitze dann ganz schoen anstrengend und wir freuten uns ueber eine volle Wasserflasche in unserer Huette. Bevor wir uns um die Weiterreise kuemmerten, machten wir es uns noch in den Haengematten auf unserer Veranda gemuetlich.

Fuer die Reise nach Kambodscha mussten wir uns naemlich noch ein Busticket und einiges an Dollars besorgen, was die Wechselstuben sehr freute. Im Endeffekt haben wir Euros fast 1:1 in Dollars tauschen muessen. Das war uebrigens das erste Mal auf der ganzen Reise, dass wir unsere Bargeldvorraete anzapfen mussten, da es auf den Inseln keine Banken oder Geldautomaten gibt. Abends tranken wir in einem Restaurant ueber dem Mekong noch ein paar Fruchtshakes. Bei der Bestellung achteten wir darauf, dass wir nichts mit „Happy“ oder „Special“ im Namen bestellten, da das bedeutet, dass irgendwelche Pilze oder sonstige Drogen in die Drinks gemixt werden (und die Drinks dadurch auch teurer werden); ein Zusatzservice, der sich von der Partystadt Vang Vieng aus auch auf den Viertausend Inseln verbreitet hat. Ziemlich kaputt gingen wir ins Bett und freuten uns auf die Fahrt am naechsten Tag nach Phnom Penh in Kambodscha, die neun Stunden dauern sollte.

Ob das geklappt hat und was man an der Grenze so alles erleben kann, koennt Ihr im naechsten Bericht lesen.

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2 Responses to Pakxe und Si Phan Don, Laos (mit Bildergalerie)

  1. Roland says:

    Männer, die auf Mücken starren…

    Seid ihr sicher, dass Erk wieder vollkommen gesund ist? 🙂

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