Nam Ou-Fahrt und Luang Prabang, Laos (mit Bildergalerie)

Moinsen Leute!

Wir wuerden gerne unsere Geschichte weitererzaehlen und die ging so: In Nong Kiao setzten wir uns am naechsten Tag in ein langes Slow boat, das uns den Nam Ou und den Mekong entlang nach Luang Prabang bringen sollte. Es war mit Sitzen aus einem Minivan ausgestattet und daher sehr bequem. Einige Regenschauer konnten wir auch mit den herunterrollbaren Plastikplanen abwehren. Die Technik der Boote ist ziemlich abenteuerlich. Die Ruder werden mit langen Seilen gesteuert, die aussen am Boot entlanglaufen. Wo nicht genug Seil vorhanden war, kam auch mal ein dazwischengeknotetes Kabel zum Einsatz. Naja, hat ja funktioniert…

Entlang der Fluesse sahen wir eine supergeile Landschaft, viele Huegel, Reisfelder, Wald und auch einige steile Karstberge. Zwischendurch musste der Fahrer immer mal wieder quer ueber den Fluss fahren, um Untiefen auszuweichen. Nach drei Stunden fuhren wir fuer eine kurze Pinkelpause einfach irgendwo an den Rand und alle suchten sich ein ruhiges Bueschchen. Insgesamt dauerte die Fahrt dann sechs Stunden und war sehr entspannt.

In Luang Prabang angekommen verliefen wir uns erstmal auf dem Weg zu unserem Guesthouse, dem Kinnaly’s. Dort bekamen wir dann aber ziemlich zentral ein gemuetliches Zimmer mit Bad fuer 8 Euro. Im (touristischen) Zentrum Luang Prabangs stehen noch sehr viele, urige Haeuser aus der Kolonialzeit. Die Stadt gehoert deshalb sogar zum Weltkulturerbe der UNESCO und hat uns sehr gut gefallen.

Auf einer nachmittags fuer den Verkehr gesperrten Strasse findet ein cooler Markt statt. Dort gibt es Bilder, Kleidung, Krimskrams, Schmuck und jede Menge Essen. Christin goennte sich gleich ein Paar neue Ohrringe und eine Schlabberhose. Neben den fuer Laos obligatorischen belegten Baguettes und Fruchtshakes haben wir in einer Nebenstrasse auch vegetarische Buffetstaende entdeckt, bei denen man sich fuer 1 Euro bedienen konnte. Sehr lecker! Christin goennte sich dazu noch ein Stueck Huehnchen am Stock und Erk nahm lieber noch einen zweiten Teller voll.

Eigentlich wollten wir uns fuer den naechsten Tag ein Motorrad mieten, ab es war leider keines mehr verfuegbar, sodass wir uns noch weiter die Stadt anschauten und lasen. Abends schluerften wir noch leckere Fruchtshakes in einem romantischen Restaurant am Mekong. Die einzige zugelassene Motorradvermietung in Luang Prabang hat uebrigens (dank Schmiergelder) keine Konkurrenz und dementsprechend teuer war dann auch unser Bike fuer den naechsten Tag: 10 Euro. Damit entdeckten wir dann aber noch zwei ganz aussergewoehnliche Wasserfaelle, die selbst uns alten Wasserfallexperten noch richtig beeindruckten.

Zuerst ging es zum Tad Se-Wasserfall, zu dem man das letzte Stueck mit einem sehr wackeligen Boot fahren musste. Das Besondere an diesem Wasserfall ist, dass es treppenartig runtergeht, zwischendrin ueberall Baueme stehen und man in einigen der Pools sogar baden kann, auch wenn die Stroemung ziemlich stark ist. Dies nutzten wir natuerlich auch aus und Erk schwang sich sogar an einem Seil in die Fluten. Nebenan konnte man auch sogar mit Elefant ins Wasser gehen. Das Gelaende war auf jeden Fall fuer deutlich mehr Besucher ausgelegt, als an dem Tag da waren. Wir haben sowieso das Gefuehl, dass die Regenzeit, die in den Reisefuehrern nicht als Reisezeit empfohlen wird, gerade deshalb die beste Reisezeit ist.

Da man nach dem Schwimmen ja immer Hunger bekommt, gab es noch ein Mittagessen in einem kleinen Restaurant, das nur drei Speisen auf der Karte hatte. Danach brachte uns der gleiche Bootsmann wieder zurueck, und zwar ohne noch einmal kassieren zu wollen. Das ist dort zwar wohl so ueblich, aber uns ueberraschte der sehr geringe Preis (1 Euro pro Person) fuer die Ueberfahrten und fuer die lange Wartezeit des Bootsmanns dann doch etwas.

Obwohl wir ja inzwischen schon sehr viele Tempel gesehen hatten, wollten wir uns Vat Xieng Thong, den aeltesten und wichtigsten Tempel Laos‘, nicht entgehen lassen. Der war dann auch wirklich aussergewoehnlich huebsch, weil er zu grossen Teilen aus Holz war, und wir kuerten ihn zum schoensten Tempel, den wir bisher gesehen haben. Ein kleines Nebengebaeude mit pinkem Anstrich und Glasmosaik an den Waenden hatte es Christin besonders angetan. Wie wir spaeter herausfanden, ist es sogar auf dem Titelbild des Lonely Planet Laos zu sehen.

Dann ging es mit dem Motorrad zum Tad Kuang Xi, der im Grunde sehr aehnlich zum Tad Se war, aber zusaetzlich noch aus einem 30 Meter hohen, „echten“ Wasserfall bestand. Als wir loswollten, wurden es schon dunkel, denn der Himmel zog sich ziemlich mit Wolken zu und es fing wie aus Eimern an zu schuetten. Wir mussten aber trotzdem los, um noch vor Sonnenuntergang zurueck in Luang Prabang sein zu koennen. Also zogen wir unsere Regencapes an und fuhren los. Nach kurzer Zeit waren wir trotz Regencapes komplett durchgeweicht und froren auch ziemlich. Es hat aber trotzdem richtig Spass gemacht und Erks Schuhe waren auch schon zweieinhalb Tage spaeter wieder trocken.

Eigentlich sollte man wohl auch das National Museum in Luang Prabang besuchen. Dabei sollte man jedoch darauf achten, dass es dienstags geschlossen ist. Dies taten wir nicht. Stattdessen nahmen wir dann noch den auf einem Berg gelegenen Tempel Vat Phou Si mit. Oben angekommen waren wir besonders gespannt auf den Buddha-Fussabdruck, weil wir uns darunter nicht so richtig etwas vorstellen konnten. Es hat sich als zwei Meter langes, fussfoermiges Loch in einem Felsen herausgestellt. Dafuer war der Ausblick von dort oben sehr schoen. Fuer den naechsten Tag buchten wir uns einen Minivan nach Phonsavan und beschlossen unsere Zeit in Luang Prabang mit einer super Pizza in der Scandinavian Bakery und ein paar Beerlao in einem schicken Weinlokal.

Was uns dann Bloedes in Phonsavan widerfuhr, erfahrt ihr im naechsten Artikel. Bis dahin alles Gute!

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One Response to Nam Ou-Fahrt und Luang Prabang, Laos (mit Bildergalerie)

  1. Yvonne says:

    Uiiiiiii, nach drei Stunden erst eine Pinkelpause *uff* aber es hat sich ja gelohnt!! Die Wasserfaelle find ich wirklich sehr schoen.

    Bin schonmal sehr dolle gespannt, was ihr aus Phonsavan zu berichten habt. Also; bitte keine Details auslassen… 🙂

    Schicke euch entspannte Gruesse aus eurer Heimat, bis dann, Yvonne

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