Kuala Lumpur, Malaysia (mit Bildergalerie)

Guten Tag allerseits mal wieder!

Nachdem wir in Melaka einige Tage Kleinstadt-Luft geschnuppert hatten, wollten wir weiter nach Kuala Lumpur, in Fachkreisen auch KL genannt. Um das Geld fuer ein Taxi zu sparen, nahmen wir den Bus zum Busbahnhof (Nachtrag: Das Taxi vom Busbahnhof in die Innenstadt war uebrigens unsere erste Taxifahrt waehrend der ganzen Reise!). Auf der Fahrt wurden wir von einem sehr hoeflichen Menschen angesprochen, der ungefaehr alles ueber unsere Erfahrungen in anderen Laendern wissen wollte und den wir dann auch davon ueberzeugen konnten, dass die grosse Mehrheit der Deutschen keine Rassisten sind. Am Busbahnhof in Melaka ruesteten wir uns dann mit einer neuen SIM-Karte aus, sodass wir wieder ueberall Internet haben.

In Kuala Lumpur angekommen fanden wir nach einem kleinen Umweg auch unser Hostel Ribbon Stayyz mitten in Chinatown. Die Fotos auf deren Webseite sind uebrigens sehr schmeichelhaft im Vergleich zur Realitaet. Unser Mini-Doppelzimmer mit Hochbett hatte aber sogar ein Fenster und eine Klimaanlage. In Singapur und Malaysia hatten wir bis jetzt uebrigens immer Toiletten, die neben dem obligatorischen Po-Strahler auch eine Dusche eingebaut hatten. Dementsprechend ist eigentlich immer alles nass.

In der direkten Umgebung unseres Hostels erkundeten wir gleich einige Malls, ein weiteres riesiges Kaufhaus und den ueberdachten Strassenmarkt der Petaling Street. Auf den Strassen geht es sehr chaotisch zu. Motorradfahrer draengeln sich zwischen den Autos durch und es gilt generell die Regel „hupen statt bremsen“. Als Fussgaenger muss man sich mangels Fussgaengerampeln daran orientieren, wann diejenigen Autos, die einen ueberfahren koennten, vermutlich rot haben. Die Gehwege sind mitunter mit Tischen, Stuehlen und mobilen Kuechen zugestellt, sodass man auf die Strasse ausweichen muss. Auch in den dreckigsten Ecken und Nebenstrassen werden ganze Buffets aufgebaut, alles nach dem Motto „essen und kochen kann man ueberall“. Die kleinen Laeden werben mit lauter Musik um Kundschaft, wobei weder ein schlechter Radioempfang noch die mangelnde Qualitaet der Billiglautsprecher einen Grund dafuer darstellen, nicht auf volle Lautstaerke zu stellen. Hauptsache, es ist lauter als beim Nachbarn. 😀 Im krassen Gegensatz dazu stehen die vielen auf Hochglanz polierten Einkaufsmalls, in denen auch jede teure Marke der Welt mit einem eigenen Shop vertreten ist.

An Sehenswuerdigkeiten nahmen wir die Nationalmoschee Masjid Negara, das moderne Islamic Art Museum und das Planetarium mit. In letzterem goennten wir uns sogar eine Filmvorstellung auf der sphaerischen Leinwand, auf der allerdings nur ein doofer Kindertrickfilm zu sehen war. Eine Schande fuer diese tolle Leinwand!

Einen besonderen Luxus goennten wir uns im Central Market, wo wir uns von sehr aktiven Fischen alte Hautschuppen von unseren Fuessen knabbern liessen. Dies ist eine sehr kitzlige Angelegenheit. Besonders Erk hatte grosse Probleme, die Behandlung 10 Minuten lang durchzustehen. Das Ergebnis hat uns aber sehr positiv ueberrascht: unsere Fuesse waren wie neu! 🙂

Natuerlich besuchten wir auch die Petronas Twin Towers, die — gemessen an der struktuellen Hoehe — zwischen 1998 und 2004 die hoechsten Gebaeude der Welt waren. Leider kann man sie als Tourist nicht besteigen, sodass wir mit der Mall zwischen den Tuermen Vorlieb nahmen und dort auch den Film Abraham Lincoln, Vampire Hunter sahen. Filmkritik: so naja. Trotzdem fieberte das Publikum laut mit, insbesondere wenn es zu Kuss- oder Vampirtoetungsszenen kam.

Etwas noerldich von KL sahen wir auch die Batu Caves, riesige Sandsteinhoehlen in denen viele kleine Hindutempel installiert wurden. Sehr witzig waren dort auch die Affen, die einem Mann vor uns eine Wasserflasche aus der Hand klauten. Ansonsten leben sie wohl recht gut von den Opfergaben der Tempelbesucher in Form von Kokosnuessen. Hier fand Christin auch ein huebsches, indisches Fusskettchen mit Glocken aus „echtem“ „Silber“.

An einem Tag machten wir auch einen Tagesausflug auf die Insel Pulau Ketam (Pulau heisst Insel), auf der eigentlich nur Fischer leben. Das Boot, das wir fuer die Ueberfahrt benutzten, sah nicht sehr vertrauenswuerdig aus und man war dort wie in einem U-Boot gefangen. Jedoch stellte sich schnell heraus, dass wir auf dem Weg nach Pulau Ketam „durch“ eine andere Insel fuhren und kaum auf dem offenen Meer waren. Ausserdem lief zur Beruhigung ein cooler Kung-Fu-Film. Die Insel ist wohl nur bei Niedrigwasser da, weshalb alle Haeuser und auch die Fusswege auf hoelzernen Stelzen stehen. Da wir bei Niedrigwasser da waren, sahen wir leider auch das „Watt“ unter den Haeusern, das von den Bewohnern als universeller Muellabladeplatz genutzt wird. Leider hatten wir nur noch 10 Ringgit (ca. 2,50 Euro) Bargeld mit, sodass wir zu Mittag nur einige Blaetterteiggebaecke, einen Zuckerrohrsaft und ein Dragonfruit-Eis bekamen. Der Zuckerrohrsaft wurde stilsicher in einer Plastiktuete mit Strohhalm drin serviert. 🙂

Alles in allem war die Zeit in KL sehr aufregend und abwechslungsreich und wir haben viele neue Eindruecke gewonnen. Weiter ging es dann mit dem Bus zur Dschungel-Eisenbahn. Der Bericht folgt bald… 😉

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8 Responses to Kuala Lumpur, Malaysia (mit Bildergalerie)

  1. Christoph says:

    Svenja: „Warum machen die das?“

  2. Corinna says:

    Ich tippe darauf das Svenja sich fragt warum die Fische an euch knabbern, oder?!

  3. Corinna says:

    Stimmt der Müll könnte es auch gewesen sein…

  4. lukas says:

    Das „u“ in Batucave – geniale Tarnung! 😉

  5. Jan W. says:

    wie geil ist denn die Geschäftsidee mit den Fuß-Hornhaut knabbernden Fischen?? Das kann man doch hier auch einführen, bringt Mal ein paar von diesen Fischen mit 😀

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