Hanoi, Vietnam (mit Bildergalerie)

Travel makes one modest, you see what a tiny place you occupy in the world. — Gustave Flaubert

Hallo!

Insgesamt waren wir eigentlich dreimal in Hanoi. Da es allerdings immer nur kurze Aufenthalte waren, fassen wir unsere Eindruecke ueber die Hauptstadt Vietnams in einem Bericht zusammen.

Insgesamt hatten wir genug Zeit, uns in die verkehrsreichen Strassen von Hanoi zu stuerzen, natuerlich wie immer zu Fuss. Wir hatten davor ja nun schon einiges an chaotischem Verkehr erlebt, aber hier erlebten wir wirklich die Kroenung! In den meist sehr engen Strassen tummelten sich unglaublich viele Motorroller und auch einige Vans, die Touristen zu irgendwelchen Ausfluegen abholten, draengelten sich durch die Strassen. Wir waren froh, dass wir schon Uebung darin hatten, uns durch scheinbar unpassierbaren Verkehr zu schleusen. Ich denke, wir machten uns tatsaechlich ganz gut. 😉 Das Wichtigste ist: Nicht stehen bleiben, sondern versuchen, langsam und kontinuierlich die Strasse zu ueberqueren. Erstaunlich finden wir jedenfalls, dass wir nie einen schlimmen Unfall beobachteten. Die Fahrer haben es einfach echt drauf und reagieren sehr schnell, wenn es noetig ist. Und ihre Augen haben sie auch ueberall, obwohl der erste Eindruck ein anderer ist.

Natuerlich gibt es in Hanoi auch Essensstaende, aber anders als in den bisherigen Staedten fanden wir in den touristischen Gegenden ausschliesslich Doenerstaende (in unserer Preisklasse). Natuerlich probierten wir auch einen Doener, aber mit unseren in Deutschland konnte dieser nicht mithalten. Ansonsten gab es die ueblichen Nudelsuppenstaende, die wir eher links liegen liessen, da wir in Hoi An schon so viel Pho gegessen hatten. Uns zog es dann doch haeufiger mal zu BBQ Chicken, einer Art vieatnameischem KFC. Besonders froh waren wir, als wir einen Fruchtsaftladen entdeckten, um unsere Vitaminreserven mal wieder aufzufuellen. Im Vergleich zu Thailand ist die Anzahl solcher Laeden in Vietnam sehr gering.

Mit unseren Unterkuenften hatten wir in Hanoi richtig Glueck. Im Kangaroo Hotel 1, und nach der Halong Bucht im Kangaroo 2, waren wir sehr gut aufgehoben. Eigentlich sollten wir im Kangaroo 1 bleiben, aber die Zimmer waren dann doch alle voll und darum bekamen wir ein kostenloses Upgrade in das zweite Hotel, welches noch ein bisschen schoenere Zimmer sowie einen Fahrstuhl hatte. Nach unserem Ausflug nach Sa Pa suchten wir uns eine Bleibe in der Naehe des Bahnhofs. Da wir allerdings sehr frueh morgens ankamen, war die Auswahl der bereits geoeffneten Hotels in unserer Preisklasse nicht sehr gross. Wir checkten im Phang irgendwas ein und waren trotz der sehr abgenutzten Moebel recht zufrieden.

Gegen Abend verwandelt sich der alte Stadtkern von Hanoi in einen riesigen Strassenmarkt, was alles noch chaotischer, aber auch bunter und aufregender machte. Genau vor dem Kangaroo Hotel 1 war die Spielzeugabteilung, d.h. es gab bunte Drachenmasken, Drachenkoepfe, Luftballons, aufblasbare Riesenhaemmer (Aufschrift 1.000 Tonnen) und allerlei anderen Krams zu kaufen. Erk liebaeugelte ziemlich lange mit einem Riesenhammer… mit was auch sonst!

Besonders gut hat uns gefallen, dass es trotz der Hektik Plaetze in Hanoi gibt, an denen man Ruhe finden kann. Vor allem der Hoan Thiem Lake direkt am Rande der Altstadt laed zum Verweilen ein, da er mit vielen schoenen Trauerweiden umringt ist und drumherum viele Sitzmoeglichkeiten sind. Es gibt ausserdem einen kleine Halbinsel, auf der der Ngoc Son Temple steht. Interessant ist, dass dort eine der ausschliesslich in dem See lebenden Schildkroeten ausgestellt ist. Da es allerdings Eintritt kostete, schauten wir uns den Tempel nicht an. Wir spazierten aber mehrere Male am See entlang und goennten uns u.a ein Eis. Auch der Literauturtempel, eine gefragte Sehenswuerigkeit von Hanoi, da dort die erste Universitaet Vietnams beherbergt war, ist ein Ort der Ruhe. Als wir dort waren spazierte ploetzlich Herr Roesler samt seiner Begleiter und Bodyguards an uns vorbei. Wir hatten gehoert, dass er in Vietnam sei, aber nicht damit gerechnet, ihn persoenlich zu sehen.

Wie ueberall in Suedostasien laufen auch in Hanoi Menschen herum, die Touristen abzocken wollen. Eine beliebte Taktik ist, sich als Studenten auszugeben die Englisch lernen wollen und schliesslich doch auch irgendwelche „Spenden“ sammeln. Manchmal versuchen diese „Studenten“ auch, sich in ein bestimmtes Restaurant/Café einladen zu lassen, um dort dann das Teuerste auf der Karte zu bestellen. Dies ist dann wohl eine Zusammenarbeit zwischen Restaurantbesitzer und “Student”. Naja, da muss man unserer Ansicht nach auch schon sehr naiv sein, um auf die zweite Taktik bis zum bitteren Ende (der Rechnung) hereinzufallen. Bevor wir von diesen Abzocktaktiken gehoert hatten, wurden wir selbst von einer Gruppe Studenten angesprochen. Wir unterhielten uns sehr nett mit ihnen und am Ende machten wir ein Gruppenfoto. Es handelte sich aber um richtige Studenten bzw. Schueler, die sich im Rahmen ihres Englischunterrichts mit Touristen unterhalten mussten, um ihr Englisch aufzubessern. Dies zeigte uns wieder, dass man vorsichtig sein muss, nicht alle ueber einen Kamm zu scheren. Ehrlicherweise muessen wir sagen, dass das nicht immer so einfach ist.

Ein absolutes Highlight war der Besuch des Wasserpuppentheaters. Wir konnten uns vorher nicht vorstellen, was da auf uns zukommem wuerde und waren dementsprechend gespannt. Der Eintritt kostete nur drei Euro pro Person fuer eine 50 minuetige Vorstellung. Das Theater war voll bis obenhin und uns wurden verschiedenste Holzpuppen praesentiert, die zu vieatnamesischer Musik und unter spektakulaeren Lichteffekten tanzten. Das ganze in einem grossem Wasserbecken, ohne zu sehen wie die Puppen bewegt wurden. Man konnte nur vermuten, dass die Puppenspieler hinter den im Hintergrund zu sehenden Bambusrollos verborgen waren. Wir waren begeistert, darum hier ein Video, in dem Christin nochmal alles erklaert und ein weiteres mit einem kleinen Ausschnitt des Theaterstueckes:

Wir besuchten auch das Ho-Chi-Minh-Mausoleum, das ziemlich gut bewacht auf einem riesigen Platz ohne Schatten steht. Leider konnten wir den einbalsamierten Ho Chi Minh nicht persoenlich in seiner Grabstaette sehen, da er gerade, wie jedes Jahr um diese Zeit, in Russland war, um etwas aufgefrischt zu werden. Wir besichtigten auch das streng bewachte ehemalige Wohnhaus von Ho Chi Minh und sahen einige seiner Autos.

Als wir einmal bei KFC essen waren, stellten wir uebrigens fest, dass es in Suedostasien oft so ist, dass Eltern, die zu etwas Geld gekommen sind, ihre Kinder gerne mit Fastfood vollstopfen und es mit der Erziehung ihrer Soehne nicht ganz so streng sehen und somit viele dicke, freche Scheisskinder herangezuechtet werden. 😉

Trotz der Belaestigung durch Scheisskinder hat uns Hanoi sehr gut gefallen. Es ist eine wilde Stadt mit vielen Unternehmungsmoeglichkeiten und trotzdem gibt es auch Gegenden, in denen man Ruhe finden kann.

Liebe Gruesse nach Deutschland!

Bookmark the permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert