Von Brisbane nach Rockhampton (mit Bildergalerie)

Hallo allerseits!

Es sind schon wieder fast drei Wochen vergangen, seitdem wir in Brisbane waren. Also ist es Zeit fuer einen neuen Bericht! 🙂

Zuerst besuchten wir Bribie Island, eine kleine Insel, die ueber eine Bruecke mit dem Festland verbunden ist. Wir hatten uns dort einen grossen Nationalpark vorgestellt, jedoch war die Insel doch sehr besiedelt. Der Strand dort war auch nicht so der Hammer, dafuer gab es viele kostenlose Outdoor-Fitnessgeraete, die wir alle ausprobierten. Dabei entdeckten wir sehr interessant aussehende Berge auf dem Festland. Ein Blick in unseren Atlas verriet uns, dass es die Glass House Mountains waren. Da wollten wir hin!

Wir entschieden uns, Mount Tibrogargan zu besteigen. Auf Schildern wurde davor gewarnt, dass er nur von erfahrenen Bergwanderern bestiegen werden konnte – da fuhlten wir uns gleich angesprochen, schliesslich haben wir schon den Tongariro Northern Circuit in Neuseeland ueberstanden. Erst fing es noch ganz harmlos an, aber dann wurde es zunehmend steiler und wir machten lieber auf halbem Weg ein Picknick mit super Aussicht als ganz nach oben zu klettern.

Die Jowarra Rest Area ueberraschte uns am Abend dann noch positiv. Sie lag direkt an einem kleinen Urwald-Trek, auf dem wir das erste Mal eine besondere Art von Feigenbaum entdeckten. Diese wachsen an anderen Baeumen hoch und umschlingen diese. Das sieht ungefaehr so aus wie das schwarze Zeug, das Spiderman im dritten Teil befaellt.

Tags darauf verschlug es uns nach Coolum Beach. Es war super windig und die Stroemung war recht stark, sodass wir die einzigen waren, die ins Wasser gingen; allerdings auch nur bis zur Huefte. Vom Wind wurden auch jede Menge Kitesurfer angelockt, bei denen Erk sich noch einige Tricks abguckte. Nachmittags wuschen wir unsere Waesche mal wieder in einem Waschsalon ohne Geldwechselmaschine. Glueck fuer Christin, denn dadurch kaufte Erk ihr einen Kaffee. 🙂 Ausserdem konnte sie in Ruhe Klatsch- und Tratschzeitschriften lesen. Fuer die Nacht fanden wir ein super Roadhouse, bei dem wir gegen ein geringes Entgelt sogar warm duschen konnten.

Nachdem wir im gut besuchten Noosa einen Parkplatz gefunden hatten, erkundeten wir den Noosa Heads Nationalpark auf einem huegeligen Regenwaldpfad. An dessen Ende machten wir zusammen mit einem Truthahn ein kleines Picknick. Spaeter offenbarten sich seine wahren Absichten, als es ihm gelang, einen Teil unserer Orangenschalen zu verspeisen.

Um den laengst ueberfaelligen Artikel Von Sydney nach Brisbane zu schreiben, suchten wir nach einem Campingplatz mit Strom in der Naehe. Unser Campingfuehrer lotse uns nach Elanda Point, wo uns der nicht so nette Campingwart erklaerte, dass es keine Plaetze mit Strom gaebe. Die Laptop- und Autobatterie nutzten wir dann aber, um wenigstens ein bisschen voranzukommen. 🙂 Dekadenterweise gab es abends richtig geile Minutensteaks vom Rind, die Chefkoch Erk vorzueglich zubereitete.

Am naechsten Morgen wurden Christins Beine waehrend einer Wanderung zu Mills Point von den ortsansaessigen Muecken ordentlich durchloechert. Dafuer wurden wir mit dem Anblick eines alten Kessels belohnt, der einst ein ganzes Saegewerk antrieb. Naja, jedenfalls das halbe Saegewerk… Der zweite Kessel war naemlich irgendwann ungluecklicherweise explodiert.

Ueber eine recht lange und schlecht bis gar nicht gewartete Schotterpiste machten wir uns auf in Richtung Rainbow Beach. Da wir aber wohl eine Abzweigung verpassten, waren wir auf einmal woanders. Daher suchten wir die naechste Rest area auf: Ross Creek Store Rest Area. Diese wurde privat unterhalten, war sehr sauber und wir hatten sogar Huehner, ein Shetland-Pony und faecherartig wachsende Palmen als Nachbarn. Um dies zu unterstuetzen, wurde Christin abermals mit einem morgendlichen Cappuccino von dem zur Rest area gehoerenden Tante-Emma-Laden beglueckt.

Schliesslich ging es los nach Rainbow Beach. Aus Versehen fuhren wir erst zu einer etwas abgelegeneren Bootsrampe. Dort sahen wir zu, wie eine Schulklasse Bootfahrunterricht bekam. Das Fach haette ich auch gerne gehabt! Wir unterhielten uns eine Zeit lang mit Bob, dem Busfahrer, der uns ansprach, weil er auch einen KIA Pregio hatte. Er schwaermte unheimlich von einem Besuch in Deutschland vor vielen Jahren. Australien fand er nicht so gut…

Bob beschrieb uns auch, wie wir zum Carlo Sandblow, unserem eigentlichen Ziel, kamen. Dabei handelt es sich um eine sehr grosse, langsam wandernde U-foermige Sandduene. Der Wind kommt dort irgendwie immer vom Meer, deshalb kann man dort wohl sehr gut „auf der Stelle“ Paragleiten. Leider waren aber keine Flieger da. Das Wetter war super, wir liefen etwas im Sand herum und machten tolle Fotos. Christin war mal wieder um unsere Sicherheit besorgt, diesmal weil man von einer Sandlawine verschuettet werden konnte. Weil es anfing zu regnen, machten wir uns wieder auf den Weg.

Nach einem kleinen Einkaufsstopp in Maryborough, schliefen wir etwas suedlich davon auf der Petrie Park Rest Area, die sehr schoen an einem kleinen See gelegen ist. Auf Grund des rutschigen Untergrunds war es fuer unser Bedmobile allerdings etwas schwierig, den kleinen Berg hochzukommen. Abends gab es dann leckere Bratskartoffeln mit Zwiebeln und Speck und dazu ein ordentliches XXXX-Bier (das heisst so).

Am naechsten Morgen wurden wir von einer Schulklasse geweckt, die Kajakfahrunterricht hatten. Lernen die eigentlich auch etwas Anderes?! Nach einem gemuetlichen Fruehstueck machten wir uns auf nach Hervey Bay. Dieser Ort liegt nur wenige Kilometer von der groessten Sandinsel der Welt, Fraser Island entfernt, und wir hofften, einen Blick darauf werfen zu koennen. Die Ueberfahrt per Faehre war uns naemlich zu teuer, vor allem weil man dort nur mit einem Allradantrieb vorwaerts kommt und wir daher noch ein Auto haetten mieten muessen. In Hervey Bay liefen wir den sehr langen Pier entlang und bestaunten Rochen, einen Riesenkrebs und viele kleine Krebse, die sich von Erks Schatten erschrecken liessen. Fraser Island konnte man am Horizont auch erahnen. Den Rest des Tages verbrachten wir am total einsamen, aber superschoenen Strand. Der Caravan Park hatte wegen einer Oldtimer-Veranstaltung leider gerade „Spezialpreise“, weshalb wir die Nacht auf der Apple Tree Creek Rest Area verbrachten.

Da wir wussten, dass wir bis zu unserem Abflug noch lange Zeit hatten, die Strecke nach Cairns aber nicht mehr so weit war, entschieden wir uns, unser Glueck noch einmal auf dem Arbeitsmarkt zu versuchen. In Childers, Gin Gin und dem 135 km entfernten Gayndah fragten wir bei Farmen, Caravan Parks und Touristeninformationen nach, jedoch gab es derzeit leider keine freien Stellen. Dabei besuchten wir auch zufaellig den Caravan Park, in dem Patrick und Antje wohl ziemlich lange gewohnt hatten, als sie in Australien waren. 🙂 Die Jobagenturen oeffneten leider erst wieder drei Tage spaeter, aber inzwischen hatten wir auch schon wieder so viele Sachen geplant, dass zum Arbeiten sowieso keine Zeit mehr war. 🙂 In Gayndah nahmen wir aber noch einen Sack voll von den leckeren Mandarinen, die dort angebaut werden, und eine kostenlose Nacht auf der Rest area mit Dusche mit.

Am naechsten Tag wollten wir ziemlich weit fahren, deshalb nahm Christin Erk die ersten 70 km ab. Nachdem Erk sie nach dem Abbiegen auf den Highway darauf hinwies, dass in Australien auf der linken Strassenseite gefahren wird, klappte alles super. 🙂 In Elliot Heads bei Bundaberg legten wir dann noch einen Eis-, Frisbee- und Strandstopp ein, bevor wir uns auf eine Rest area in der Naehe zurueckzogen.

Da wir immernoch nicht das Surfbrett verkauft hatten, fuhren wir nach Agnes Water, dem noerdlichsten Surfstrand an der Ostkueste. Dies ist ein gemuetlicher kleiner Strandort, der uns sehr gut gefiel. Nach einem deutlichen Preisnachlass verkaufte Erk das Surfbrett schliesslich fuer 50 Dollar, leider 20 Dollar unter dem Einkaufspreis… 🙂 Die Nacht wollten wir im anliegenden Eurimbulah Nationalpark verbringen. Die Strasse durch den Nationalpark war allerdings etwas zu „unbefestigt“ fuer unser Bedmobile. Den ersten „See“ durchquerten wir, wodurch Erk einen Tim Tam-Keks gewann. Christin war zuvor naemlich eine Wette eingegangen, dass wir es nicht schaffen. Dann wurde die Strasse aber auch fuer Erks Geschmack zu uneben und es guckten zu viele spitze Steine aus dem Boden, sodass wir umdrehten und noch 110 km weiter zur naechsten Rest area fuhren, die sogar eine kostenlose, kalte Dusche fuer uns bereithielt.

Tags darauf haben wir uns eigentlich nur eine ruhige Bank in Boyne Island gesucht und den ganzen Tag unser Tagebuch wieder auf Vordermann gebracht. Inzwischen waren wir naemlich schon zwei Monate hinterher. Auf dem Weg zu einer Toilette spazierte Christin allerdings einmal am Strand entlang und entdeckte erst hinterher das Schild, das vor Krokodilen in Ufernaehe warnte… 🙂 Mittags gab es etwas wirklich Furchtbares: SPAM. Das ist Dosenfleisch und riecht wie Hundefutter. Schmecken tut es auch nicht viel besser. Erk wollte es aber unbedingt mal probieren, da dieses Fleisch auch der Namensgeber von unerwuenschter Email-Werbung ist.

Einen Tag spaeter informierten wir uns in Rockhampton ueber Moeglichkeiten, auf eine der Inseln des Keppel Bay Islands Nationalparks zu kommen. Leider erfuhren wir, dass alle Inseln, auf denen man campen kann nur mit dem eigenen Boot erreichbar sind; und das liegt bei Roland im Keller! 🙁 Stattdessen staerkten wir uns erst einmal mit einem Mittagessen bei Hungry Jack’s (so heisst Burger King in Australien) und verbrachten den Nachmittag mit Waesche waschen. Dabei bemerkten wir auch unseren neuen Mitbewohner: einen Gecko, der sich sehr gut in Ritzen verstecken kann und es sich bei uns an den Lueftungsschlitzen gemuetlich gemacht hatte. Am Abend folgte dann noch ein Highlight: es war Rodeo-Abend im Great Western Hotel, und das auch noch kostenlos. Wir machten uns sogar ein wenig schick. Christin war geschminkt und Erk hatte seit Ewigkeiten wieder eine lange Hose an. 🙂 Es wurde auf Pferden sowie auf Rindern geritten und besonders Christin hatte Angst um die abgeworfenen Reiter, wenn die Tiere mit ihren Hufen um sich traten.

Das waren wieder einige ereignisreiche Wochen und der Bericht ist doch wieder laenger geworden, als wir gedacht hatten… Der naechste handelt dann von einem grossen Abenteuer im Outback! Es ging naemlich auf Saphirsuche! 🙂

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