Bangkok, Thailand (mit Bildergalerie)

Moinsen!

Das erste Abenteuer war eigentlich schon die Reise im Nachtzug nach Bangkok. Vom Khao Sok National Park ging es mit einem in blauem und pinkem Kunstleder ausgestatteten Reisebus, in den vorne sogar ein kleiner Schrein eingebaut war, zum Bahnhof nach Phinphun. Die Wartezeit von (zunaechst) 6 Stunden verbrachten wir mit einem Essens-Ausflug in das benachbarte Surat Thani und auf einem kleinen Jahrmarkt direkt neben dem Bahnhof. Die Thais wissen sich echt zu helfen, wenn es um den Bau von Fahrgeschaeften geht. Die sahen jedenfalls alle sehr selbstgebaut aus — sogar das „Riesen“rad. Das Kettenkarussell wurde von einem angeflanschten Ventilator angetrieben.

Dann erfuhren wir, dass unser Zug auch noch zweieinhalb Stunden Verspaetung hatte. Naja, gut, wir hatten ja was zum Lesen. In dem Wagon waren an beiden Seiten Etagenbetten, die mit Vorhaengen vom Gang getrennt waren. Die Betten waren recht schmal, aber ziemlich bequem und wir schliefen auch sehr gut. Schliesslich war es inzwischen schon halb zwoelf. Um sechs Uhr morgens wurden wir aber schon wieder wach, weil die anderen Reisenden alle aufstanden. Ein freundlicher Thai baute unsere Betten dann wieder zu normalen Sitzen um, sodass man kaum noch sah, dass dies nachts ein Schlafwagen war. Hinter der Aussenwand kam ein Fenster zum Vorschein, das untere Bett konnte in zwei gegenueberliegende Sitze verwandelt werden und das obere Bett verschwand zusammen mit den Matratzen in Wand und Decke. Echt cool! Bis der Zug um 12 Uhr mit insgesamt drei Stunden Verspaetung am Bahnhof Hualumphong in Bangkok eintraf, beobachteten wir die am Fenster vorbeiziehenden Reisfelder.

Dann waren wir endlich da: Bangkok bzw. Krung Thep (Stadt der Engel), wie es auf thailaendisch heisst. Das Busnetz haben wir bis heute nicht verstanden. Die mysterioese Nummer 53, die zu unserem Hostel fahren sollte, kam auf jeden Fall nicht. Nach einer kurzen Irrfahrt in einem anderen Bus half uns aber eine aeltere Dame und irgendwie landeten wir dann auf einem Boot, das den Chao Phraya hinauf genau zu unserem Hostel fuhr. Dabei war es sogar noch guenstiger als der Bus 53, den wir dann beim Hostel, dem K.S. House Guesthouse, auch endlich entdeckten.

Der oeffentliche Nahverkehr in Bangkok ist echt aufregend und vielfaeltig. Es gibt Busse in verschiedenen Farben, die eine Klimaanlage haben oder auch nicht, etwas kosten oder auch nicht, und im Kreis fahren oder hin und her. Alternativ kann man ein normales Taxi nehmen oder ein dreiraedriges Tuk tuk. Normale Taxis haben sogar ein Taxameter, aber der Taxifahrer wird im Zweifel eine Geschichte parat haben, warum er es nicht benutzen kann/darf/will. Wer es besonders eilig hat, spricht einfach einen Rollerfahrer an, der eine rote Weste traegt. Die nehmen einen dann auch auf dem Soziussitz mit. Auf dem Wasser kann man sich entweder mit den grossen Booten auf dem Chao Phraya fortbewegen, ein privates Longtail-Boot chartern oder mit kleineren Booten auf den Khlongs (Kanaelen) herumfahren. Bei letzteren ist es auch Aufgabe der Passagiere, bei Gegenverkehr im richtigen Moment eine Spritzschutzfolie hochzuziehen, um nicht mit dem wirklich uebelriechenden Wasser in Beruehrung zu kommen. Schliesslich gibt es auch noch die modernen U- und Hochbahnen.

Was haben wir gesehen? Fuer Tempelfreunde haelt Bangkok so einiges bereit. Ich schaetze, wir muessen uns dazuzaehlen, denn wir haben mindestens sieben Tempel besucht: 😀

  • Wat Pho mit einem riesigen, liegenden Buddha
  • Wat Phra Khaeo mit dem beruehmten Emerald Buddha, den wir auf Grund einer Zeremonie aber nicht sehen konnten
  • Wat Mahathat mit dem angeschlossenen Internationalen Buddhistischen Meditationszentrum
  • Wat Traimit mit einem fuenfeinhalb Tonnen schweren Buddha aus massivem Gold
  • Wat Arun mit seinen fuenf im Khmer-Stil errichteten Tuermen
  • Wat Indraviharn mit einem 32 Meter grossen Buddha
  • Wat Saket mit einer riesigen, goldenen Kuppel, die auf einem Berg liegt und von wo aus man einen super Blick ueber die Stadt hat

Ich meine, das war’s an Wats, die wir gesehen haben. Was in Bangkok noch sehr gut geht ist Shopping. Fuer die betuchte Kundschaft gibt es viele, riesige Hochglanzmalls wie in eigentlich jeder Grossstadt. Etwas symphatischer ist das Mah Boon Krong Shopping-Center mit sehr vielen sehr kleinen Einzelhaendlern, die zusammen wirklich alles, was das Herz begehrt, anbieten. Am Wochenende findet etwas ausserhalb der groesstenteils ueberdachte Chatuchak Weekend Market statt, der Flohmarkt-Charme versprueht und auf dem es viel Handgemachtes und Kleidung gibt. Wer dann immer noch nicht genug hat, findet raupkopierte DVDs, Software, Musik und natuerlich auch gefakete Markenkleidung, -taschen, -brillen, usw. auf mehreren touristisch gepraegten Nachtmaerkten zu extrem aufgeblasenen Preisen. Ein weiteres beliebtes Touristenziel sind die schwimmenden Maerkte von Damnoen Saduak. Um das richtige Feeling mitzuerleben, sollte man wohl vor 9 Uhr da sein, wenn die ganzen Touristenbusse ankommen. Als wir (um 9 Uhr :-)) da waren, waren die Thais jedenfalls deutlich in der Unterzahl.

Auf dem Chatuchak Weekend Market fand Erk auch ein neues Kleidungsstueck (, nach dem er schon lange gesucht hatte):

Richtig begeisterst hat uns das thailaendische Essen, das dank der vielen, karrenartigen Staende immer und ueberall verfuegbar ist. Besonders zum Abend hin verwandeln sich viele Gehwege vom Bekleidungsgeschaeften in Restaurants. Das Nationalgericht Pad Thai (gebratene Nudeln mit Gemuese und geraspelten Erdnuessen) gibt es auf der Strasse schon ab 25 Baht (62 Cent), mit Fleisch ab 40 Baht (1 Euro). Oft findet man auch gebratenen Reis mit Gemuese und Fleisch (und eventuell Cashew-Nuessen), verschiedene Curries, Omelettes, Tintenfisch + x, panierte und frittierte Fleischbaellchen, eingelegte Fruechte, usw. Die meisten Staende sind auf eine Art von Gerichten oder sogar nur auf ein Gericht spezialisiert. Wer etwas anderes haben moechte, geht einfach ein paar Meter weiter.

Getraenke (und besonders Wasser) muss man auch nicht, wie es manche Touristen tun, mit sich herumtragen. Die gibt es entweder in einem der ueber 3000(!) 7 Eleven-Shops oder bei einem Strassenhaendler, der sich durch den Kauf einer grossen Eisbox selbststaendig gemacht hat. Besonders lecker und erfrischend sind die Shakes aus frischen Fruechten, die es ab 20 Baht (50 Cent) gibt.

Hier mal ein kurzes Zwischenvideo:

An einem Abend goennten wir uns etwas Besonderes: ein Abendessen auf der ehemaligen Reisbarge Wan Fah, die dabei den Chao Phraya entlang faehrt. Wir sassen nebeneinander an einem eigenen Tisch, bekamen super leckeres Essen und wurden nebenbei noch mit traditioneller thailaendischer Musik und mit Tanz bespasst. Am Ufer zogen nach und nach all die huebsch beleuchteten Sehenswuerdigkeiten vorbei. Gegen Ende wurde Erk sogar noch von einer Taenzerin aufgefordert, mitzumachen, was fuer ihn und auch die anderen Gaeste ziemlich witzig war. Wie jeder weiss, sind Erks Tanzbewegungen von einer einzigartigen Eleganz gepraegt und ihm gelang es, sich schnell in die fremden Bewegungen einzuarbeiten. 😀

In der Naehe der Kao San Road entdeckten wir auch die Gazebo-Bar. Dort konnte man bei Live-Musik auf der Dachterrasse Bier trinken und Shisha (Wasserpfeife) mit Apfeltabak rauchen. Erk wollte eigentlich nicht, aber Christin hat darauf bestanden und fand es auch ganz gut. Erk wurde wie immer etwas schwindelig… 🙂

Was einem in Bangkok etwas auf die Nerven gehen kann sind die Schlepper. In touristischen Gegenden wird man alle paar Meter angesprochen, ob man eine Massage oder einen neuen Anzug haben moechte. Sitzt man in einem Restaurant, kommen im Minutentakt Hut- und Armbandverkaeuferinnen vorbei. Und das sind nur die Leute, die auf faire Weise an das Geld der Touristen kommen wollen. Dazu kommen noch jede Menge Scammer (Betrueger), die einen irgendwie dazu verleiten wollen, in „wertvolle“ „Edel“steine oder Seide zu investieren. Und den Farangs (westlichen Auslaendern) werden natuerlich auch nicht immer die echten Preise genannt, sondern eher das dreifache von dem, was ein Thai zahlt. Naja, wir waren ja schon recht erfahren und konnten uns relativ schnell gegen alles wehren.

Erk hat sich von den ersten Rueckschlaegen beim Gebrauch der thailaendischen Sprache uebrigens nicht abschrecken lassen und es weiter versucht. In Bangkok klappte es dann auch recht gut. Bestellungen, alle Zahlen, etwas Small Talk und einfachste Verhandlungen konnte er am Ende schon auf thai fuehren. Damit hat er auf jeden Fall einige Leute zum Laecheln gebracht. 😉

Achja, der Grund, warum wir eine Woche lang in Bangkok blieben, war, dass unsere Paesse in der indischen Botschaft auf ein Visum warteten. Dies dauerte sechs Arbeitstage und konnte sogar mit Geld nicht beschleunigt werden. Es war ja auch so schon teuer genug (55 Euro pro Person). Bangkok hat fuer eine Woche aber sehr locker genug zu bieten, damit einem nicht langweilig wird. Es ist wirklich eine aufregende und auch etwas verrueckte Stadt. Gleich nachdem wir unsere indischen Visa bekommen hatten, machten wir uns aber auf den Weg nach Norden Richtung Laos, denn unsere 30-taegige visumsfreie Zeit in Thailand lief drei Tage spaeter ab. Wir haben es rechtzeitig geschafft, aber das koennte ihr in einem anderen Artikel lesen… 😀 Lieben Gruss nach Deutschland!

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3 Responses to Bangkok, Thailand (mit Bildergalerie)

  1. Emma K. says:

    Die Brüste, auf denen Christin sitzt (Bild 24), sehen sehr vielversprechend aus. Daran könnte ich mich satt trinken. Lebenslang.

  2. Christoph says:

    Unsere Wat-Wanderer 🙂 Ich hoffe es geht eucht gut.

    • Christin says:

      Hey 🙂 Ja, uns geht es gut! Aber Wats habe ich in meinem Leben genug gesehen …Und Museen die mit Steinen zu tun haben! 😉

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