Apfelbusiness in Batlow (mit Bildergalerie)

Hallo zusammen!

Unsere Zeit als Angehoerige der arbeitenden Bevoelkerung hat nun wieder ein Ende. Darum moechten wir Euch von unserer Zeit in Batlow, der Apfelhochburg, berichten. Wir wohnten dort fuer sehr guenstige 114 Dollar pro Woche in einem Caravan Park, nur fuenf Minuten von unserer Arbeitsstelle entfernt. Fast jeder, der dort wohnte, war irgendwie im Apfelbusiness beschaeftigt. So auch unserer direkten Nachbarn Maly und Mélanie aus Paris, die am gleichen Tag wie wir beim selben Obstbauern angefangen hatten. Wir arbeiteten die ganze Zeit mit den beiden zusammen.

Was Apfel-Pruning ist, wisst Ihr ja schon aus unserem letzten Bericht. Dies machten wir ungefaehr sieben Tage. Los ging es immer um 7:30 Uhr. Um 10 Uhr bekamen wir eine bezahlte(!), viertelstuendige Fruehstueckspause und gegen 13 Uhr machten wir immer eine halbe Stunde Mittagspause. Meist endete der Arbeitstag dann um 16 Uhr. Zwischendurch wurden wir auch immer wieder mit anderen Aufgaben betraut wie z.B. Reflektionsplane zwischen den Apfelbaumreihen auslegen und befestigen oder Kastanien sammeln.

Die letzten drei Tage mussten wir dann Aepfel pfluecken (engl.: to pick), was eindeutig der haerteste Job war. Kaenguruh-aehnlich mit einem grossen Brustbeutel ausgestattet, sammelten wir die vielen Aepfel von den Zweigen. Dabei muss man darauf achten, dass keine Aepfel herunterfallen oder durch Stoesse beschaedigt werden. Christin pflueckte vorweg alle tief haengenden Aepfel, damit Erk danach die dreibeinige und sehr schwere Leiter zwischen den Aesten platziern konnte, um an die hoch haengenden Fruechte zu gelangen.

Beim Picken wird man eigentlich pro Holzcontainer (engl.: bin, geschaetzt 1.200 Liter) bezahlt. Wir hatten aber das Glueck, die ersten Tage noch pro Stunde bezahlt zu werden. Beim Akkordlohn kommt man naemlich nur auf den gleichen Betrag, wenn man es durchhaelt, acht Stunden wie ein Besessener zu pfluecken und zwischen den Baeumen und den Bins hin- und herzurennen. Wir haetten (zu zweit) neun Bins schaffen muessen, um genauso viel zu verdienen wie beim Pruning. Am letzten Tag mussten wir uns dieser Herausforderung stellen, schafften aber nur sieben. Die erfahrenen Pfluecker Maly und Mélanie brauchten nur etwas laenger, um neun Bins zu fuellen… unglaublich!

Die Abende verbrachten wir immer mit Maly, Mélanie und einer Gruppe anderer Franzosen auf unserem Campingplatz. Ab und zu war auch „beer o’clock“. Es gab sogar Beck’s, allerdings leider nicht importiert. An einem Tag machten wir auch einen kleinen, erfolglosen Angelausflug nach Tumut. Die oertliche McDonald’s-Filiale hielt Gott sei Dank ein Ersatzmahl fuer uns bereit. Am letzten Abend ueberraschten wir die anderen mit einer Kuchen- und Muffinauswahl, die ihresgleichen suchte. Die gabe es naemlich gerade im Super-Sonderangebot fuer 8 Dollar. Durch Wassereinbruch in die Tupperdose war der Boden jedoch etwas nass, was aber keinen stoerte (Anmerkung der Redaktion: Wir haben eine Kuehlbox. Das zur Kuehlung verwendete Eis schmilzt mit der Zeit.).

Trotz der anstrengenden Arbeit war es eine sehr tolle Zeit in Batlow, in der wir tolle Leute kennengelernt haben und neue Erfahrungen sammeln konnten. Unser Arbeitgeber Ralph Wilson war auch total in Ordnung und erklaerte uns viel ueber das Apfelbusiness und die verschiedenen Tiere in der Umgebung. Wir haetten uns keinen besseren Arbeitgeber vorstellen koennen.

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One Response to Apfelbusiness in Batlow (mit Bildergalerie)

  1. Roland says:

    Uff, das Pflücken klingt nach einem echten Knochenjob.

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